Zentrum Regenbogen

für Lesben, Schwule und andere Identitäten

Resolution

Wir möchten auf dem Kirchentag eine Resolution einbringen und mit dieser die Kirchen der EKD auffordern, sich gegen die Diskriminierung von LSBTTIQ einzusetzen.
Der Resolutionstext wird auf einer Großveranstaltung zur Abstimmung gestellt.
Wichtig dabei ist, dass mindestens 500 Menschen zum Zeitpunkt der Abstimmung anwesend sind und davon die Mehrheit für die Resolution stimmt.
Daher brauchen wir Euch alle zur Unterstützung!

Hier findet Ihr den Text:

 

RESOLUTION
Die Ev. Kirche steht mit dem Evangelium gegen Homofeindlichkeit

Einreichende: Vorstand des Regenbogenforums e.V. vertreten durch: Diakonin Eva Burgdorf, Hamburg, Pastor Nils Christiansen, Hamburg

Adressaten:

  • Ratsvorsitzender der EKD
  • Rat der EKD und EKD-Synode,
  • Synodenpräsidien und Kirchenleitungen der Gliedkirchen der EKD

Forderung und Begründung:
‚Da ist nicht jüdisch noch griechisch, da ist nicht versklavt noch frei, da ist nicht männlich noch weiblich; denn alle seid ihr einzig einig in Christus Jesus.’  Gal. 3, 28

Lesbische Frauen, schwule Männer, bisexuell lebende Frauen und Männer, Transgender und Intersexuelle, queer lebende Menschen, sie alle wissen als Christinnen und Christen:
Sie sind Gottes Ebenbilder. Als solche sind sie zugleich Gerechte und Sünderinnen und Sünder – wie es alle Menschen nach christlichem Verständnis sind, nicht anders.

Göttliche Gnade umgibt sie mit der Taufe vollständig und zweifelsfrei:
‚Du bist mein geliebtes Kind, an dir habe ich Wohlgefallen.’ Mk. 1, 11

Wie alle Getauften haben sie mit diesem Segen die Zusage der Mitbürgerschaft im Reich Gottes empfangen.
So bezeugt es der christliche Glaube aus der Mitte des Evangeliums, so bezeugen wir es als Protestant*innen im priesterlichen Selbstbewusstsein der Gemeinschaft der Heiligen.

Entgegen diesen Grundaussagen des Evangeliums erleben LSBTTIQ-Menschen, dass ihnen die Gottebenbildlichkeit durch Mitchrist*innen bestritten wird.

Oft müssen sie sich solcher Spaltung und Selektion allein erwehren und erleben das Wegsehen und Schweigen Ihrer Mitgeschwister sowie kirchlicher Institutionen. Der ausbleibende kirchliche Einspruch gegen Homo-, Bi- und Transfeindlichkeit wird in der Bevölkerung als Zustimmung zur Spaltung verstanden, mindestens als deren Inkaufnahme.
Eine auf dem Evangelium beruhende Dienst- und Amtsausübung in der Evangelischen Kirche sollte:

  • nicht spalten und auszugrenzen,
  • die Verbindung der Verschiedenen als Gleichwertige im Leib Christi fördern,
  • und der versöhnenden göttlichen Gegenwart Räume konkreter Entfaltung geben.

Wir fordern Laien, Theolog/inn/en, Geistliche, Mitarbeitende und Leitungsverantwortliche aller Ebenen in den Gliedkirchen der EKD dazu auf:

  • die Gottebenbildlichkeit aller LSBTTIQ-Menschen und ihre uneingeschränkte Zugehörigkeit zum Leib Christi klarzustellen – beispielsweise in Form einer Denkschrift der EKD oder vergleichbare grundsätzliche Verlautbarungen der Landeskirchen
  • innerkirchlich ihre gleiche Rechtsstellung zu erwirken – beispielsweise in Bezug auf Traugottesdienste und auf Dienstverhältnisse von LSBTTIQ-Menschen
  • fortwährend Widerspruch einzulegen gegen jede Form der Herabsetzung und Aussonderung von LSBTTIQ-Menschen in Kirche, Diakonie, Erziehung, Bildung und Gesellschaft – auf aktive und öffentlich wahrnehmbare Weise, zweifelsfrei und auf der Grundlage heutiger aufgeklärter protestantischer Theologie.

 


Die Resolution wird auf dieser Veranstaltung zur Abstimmung gestellt:

Freitag, 26. 5. 2017, 11-13 Uhr, KOSMOS Saal 1

“Selbstbestimmte Sexualität“
Interreligiöser Austausch zu Potentialen und Konfliktlinien

Podium:

  • Bischöfin Petra Bosse-Huber, Vizepräsidentin Kirchenamt, Leiterin Hauptabteilung Ökumene und Auslandsarbeit, EKD, Hannover
  • Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff, Kath. Moraltheologe, Freiburg/Br.
  • Dr. Houaida Taraji, Beauftragte für Frauen und Familie im Zentralrat der Muslime in Deutschland, Köln

Stimmen aus der Praxis

  • Jalda Rebling, Chasan/Kantorin Ohel Hachidusch, Berlin
  • Dr. Barbara Zeitler, Supervisorin und Theologin, Leipzig
  • Moderation: Dagmar Mensink, Gesprächskreis Juden und Christen Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), Frankfurt/Main
  • Musik: Nariman und Carsten, Herrenberg – Köln

 

Da brauchen wir Euch alle! Wir müssen in der Halle zum Zeitpunkt der Abstimmung (in der letzten Stunde) mindestens 500 Menschen vor Ort haben und davon muss die deutliche Mehrheit dafür stimmen. Also, macht Werbung, kommt alle!